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OKIm Auftrag der Energie Gossau AG (ZH) erarbeiteten Alpiq und Pflugshaupt Engineering AG ein Konzept zur Notstromversorgung der Abwasser- und Reinigungsanlage Gossau. Anstatt der alten Dieselaggregate kommt ein nachhaltiger Batteriespeicher mit umfangreichem Energiemanagement zum Einsatz. Dafür wurde die Notstromverteilung von Grund auf überarbeitet. Neu werden nicht nur die Anlagen der ARA Gossau versorgt; das Konzept lässt auch die Bereitstellung von Notstrom für Dritte zu und eröffnet der Energie Gossau AG als Betreiberin ganz neue Dienstleistungskonzepte.
Der knapp 10 Tonnen schwere Batteriespeicher mit einer Leistung von 300 kW wurde nahtlos in das bestehende Gebäude integriert. Der Speicher ermöglicht einen Datenaustausch mit dem Leitsystem der ARA, dem Blockheizkraftwerk (BKHW), dem Gastank, der Photovoltaikanlage sowie diversen Leistungsschaltern und Messgeräten. Meldungen über den Status, zu Störungen und der aktuellen Leistung gelangen automatisch zum Speicher und die Anlagen sind auf diese Weise in die Notstromversorgung integriert. Umgekehrt sendet der Speicher Signale über seinen Zustand und kann die angeschlossenen Anlagen stufenweise regeln.
„Speziell an dem Projekt ist, dass wir nicht nur Notstrom für unseren Kunden, also die Kläranlage, liefern, sondern auch noch die bestehenden Produktionsanlagen, das Blockheizkraftwerk und die Photovoltaikanlagen, miteinbeziehen konnten. Das ist etwas Neues für unsere Branche“, sagt Martin Pflugshaupt, Geschäftsführer der Energie Gossau AG, die sich vor allem für die Konzeption und das Projektmanagement verantwortlich zeigen.
Leistung: 300 kW, auch im Notstrombetrieb
Kapazität: 384 kWh
Anzahl der verbauten Module: 20
Akku-Typ: Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4)
Nutzung: Notstromversorgung, Peak-Shaving, Flexibilitätsvermarktung
Masse und Gewichte: 10 Tonnen
Das Batteriespeichersystem von Alpiq stellt nicht nur die Notstromversorgung aller wichtigen Prozesse sicher, sondern ermöglicht auch das Lastmanagement. Im Notbetrieb werden das BHKW und die PV-Anlage zur Unterstützung zugeschaltet und ermöglichen damit eine netzunabhängige Stromversorgung über mehrere Stunden bis Tage hinweg. Sollte nach über einem Tag noch immer kein Netz vorhanden sein, kann die Versorgung mit einem mobilen Aggregat unterstützt werden. „Damit erreichen wir eine stabile Stromversorgung in jeder Lage“, sagt Roger Burkhart, Senior Business Developer Storage Solutions und Projektverantwortlicher seitens Alpiq. Zukünftig soll das System auch zur Lastspitzenreduktion und sogar zur Erbringung von Systemdienstleistungen genutzt werden.
Im Moment versorgt das Speichersystem fünf Notstromabgänge und hat noch weitere Kapazität. „Ein geniales und spannendes Projekt! Es ist immer wieder toll zu sehen, wie aus einer anfänglichen Idee ein solch umfassendes Konzept entsteht und umgesetzt wird“, resümiert Roger Burkhart.
Grosse Batteriespeicher werden weltweit – auch in der Schweiz – für viele Anwendungen erfolgreich eingesetzt und sind ein wichtiger Teil des neuen Energiesystems. Erfahren Sie aus erster Hand von praxisorientierten Experten, auf was es bei der Erarbeitung des Geschäftsmodelles, bei der Planung aber auch bei der Integration und dem Betrieb ankommt.